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Aktivitäten > Wiesenweihe in Ostbayern

Der Kiebitz - unser ehemaliger Charaktervogel - ist im Donautal an vielen Stellen verschwunden. Um Harting, wo 2017 noch 8 Paar gebrütet hatten, ist er 2018 wieder abgezogen. Ähnliches ist im gesamten ostbayerischen Donautal zu beobachten. In Folge der anhaltenden Frostperiode Ende Februar bis tief in den März 2018 hinein und der folgenden anhaltenden Trockenheit bis heute, waren für die Frühheimkehrer Kiebitz und Großer Brachvogel Regenwürmer im März und April kaum erreichbar. Das für die Eierproduktion und die Bebrütung der Gelege nötige Fett, konnten sich die Weibchen wohl nicht anfressen und viele dürften deshalb aufgegeben haben. Dies dürfte den seit Langem anhaltenden Rückgang des Kiebitzes im Donautal dramatisch beschleunigen.

Bedauerlicherweise ist es in weiten Bereichen des Donautals nicht gelungen die hydrologischen Vorraussetzungen für das Vorkommen von Kiebitz und Großem Brachvogel, den in den 1970er Jahren bedeutendsten Charakterarten des Donautals, zu erhalten. Vielmehr wurden die ehemaligen Auen für die Landwirte optimiert. Sie können heute in der Niederterrasse der Donauaue wirtschaften wie die Gäubodenbauern. Wenn das Donauwasser ansteigt kann es wegen der Abspundung nicht in die "Aue". Wenn es vor Ort regnet wird das Niederschlagswasser mit effektiven Schöpfwerken sofort in den Fluss gepumpt. So sind heute die donaunahen Gebiete fast allerorten frei von jeglichen Vernässungen. Kiebitz und Großer Brachvogel kommen deshalb heute in bedeutenderen Beständen fast nur noch in den donauferneren Niedermoorbereichen, die sich nicht so effektiv mit Schöpfwerken entwässern lassen, vor. Es erscheint nahe liegend, dass genau diese Entwässerungsmaßnahmen zum Anschwellen der Pegel beitragen. Anstelle diese Fehlentwicklung zu korrigieren, werden in den Städten die Hochwasserschutzmauern immer höher gebaut.

Den Rückgang von Kiebitz und Großem Brachvogel und dessen Ursachen wollen wir genauer verstehen.
Bitte melden Sie daher Kiebitzvorkommen oder deren Verschwinden, gerne per E-mail oder bei den Mittwochs-Treffen.

Die ehemaligen Bestände des Großen Brachvogels zwischen Geisling und Vilshofen aus dem Jahr 1978 sind in folgender Karte dargestellt:


(Quelle: Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Ostbayern: Lebensraum Donautal. In Hrsg.: Landesamt für Umweltschutz: Schriftenreihe - Naturschutz und Landschaftspflege, Heft 11).

 

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